Da ich jetzt nicht mehr die professionellen Möglichkeiten in der Mikroskopie zur Verfügung habe, der Bedarf aber schon immer noch da ist, rüste ich mich jetzt zu Hause aus, damit ich auch mal mikroskopieren kann.
Moderne Mikroskope nutzen zumeist „unendlich“ gerechnete Objektive, die sehr teuer sind. Glücklicherweise gibt es aber durchaus älteres Gerät mit dem man auch noch etwas anfangen kann, wenn man sich ein wenig auskennt. Für sehr wenig Geld habe ich deshalb bei ebay-Kleinanzeigen ein altes Zeiss Standard 14 Stativ gekauft, dessen Hauptschwäche eine sehr alte Beleuchtungseinrichtung war, die statt eines Kondensors im Gerät verbaut war.

Da der zugehörige Kondensor noch vorhanden war, habe ich ihn wieder eingebaut und justiert, mußte dann aber noch eine neue Beleuchtung installieren. Heutzutage bietet sich dafür natürlich die LED-Technik an, da entsprechende Leuchtmittel wenig Strom brauchen und trotzdem eine sehr gute Helligkeit erreichen.
Als Ausgangspunkt für die LED-Aufrüstung diente mir ein LED-Coin der Fa. Paulmann, den ich zufällig vor einigen Wochen im Baumarkt sehr günstig im Abverkauf von Demo-Artikeln bekommen hatte. Die Anschlußklemme ist schon enthalten und auch ein Trafo wird für diese kleinen Leuchtmittel nicht benötigt, d.h. ein einfacher 220V Anschluß reicht.





Die Coins enthalten mehrere LEDs und liefern deshalb eine ungleichmäßige Ausleuchtung des Feldes

Die Plastikabdeckung eines SLR Gehäuses paßt auf den Ring und durch den Abstand zwischen Plastikabdeckung und Coin entsteht ein prima Diffusor und die Beleuchtung wird viel gleichmäßiger. Dieser Coin sollte eigentlich auch dimmbar sein und ich werde mal schauen, ob ich nicht auch noch einen entsprechenden Dimmer bekomme, denn momentan kann ich nur über aufgelegte Papierblätter „dimmen“.

Ein Dimmer, den ich über Amazon gekauft habe, funktioniert leider nicht, aber mit seiner Hilfe habe ich herausgefunden, dass der Coin über Ein/Aus-Schalten in 4 Stufen dimmbar ist (Stufe 1 = aus, Stufe 2 = sehr hell, Stufe 3 = (sehr) hell, Stufe 4 = deutlich gedimmt). Stufe 4, die eigentlich sehr wünschenswert wäre, liefert leider eine sehr ungleichmäßige Ausleuchtung, zumindest makroskopisch.

Das Ergebnis ist, was die Nutzbarkeit angeht, schon ganz OK. Die photographische Dokumentation ist zwar nur mit dem Handy über das Okular des Mikroskop möglich, aber der Test mit einem Kieselalgenpräpart aus dem Fundus der ehemaligen Zellenlehre hat mich zufriedengestellt. Details der Schale von Pleurosigma lassen sich bei geöffneter Kondensorblende und ordentlich Licht mit dem 40x Objektiv problemlos auflösen.
