… ein Lichtmikroskop der Firma Steindorff Berlin …

Astrid hat in der letzten Woche zufällig im Sperrmüll einer Praxisauflösung ein Lichtmikroskop entdeckt und spontan „gerettet“. Zu hause habe ich mich gefreut und zunächst mal das gute Stück inspiziert. Die Firma Steindorff Berlin war mir schon als traditionsreiches Unternehmen bekannt, aber ich hatte bisher noch keines ihrer Mikroskope verwendet.

Da das Mikroskop einen sehr stabilen, wertigen Eindruck machte, allerdings völlig verdreckt und eingestaubt war, habe ich mir dann entsprechende Putzmittel zusammengesucht und den Rest des Nachmittags spontan mit Mikroskoppflege verbracht und dabei das Fundstück erkundet.

Das Stativ ist sehr robust, allerdings ist der Lack an einigen Stellen beschädigt, was der Funktion aber nicht schadet. Das Stativ habe ich mit Wasser, Spülmittel und Desinfektionsmittel einer intensiven Reinigung unterzogen. Den Tisch habe ich dann abgeschraubt und den Kondensor danach aus der Halterung gezogen, um Tischunterseite und Kondensor vorsichtig reinigen zu können. Der Kondensor verfügt über eine gut verstellbare Blende, hat keine Zentrierschrauben, läßt sich aber in der Höhe sehr gut verstellen.

Binokularer Tubus, 3 einfache Objektive und eine sehr gute Mechanik, die offensichtlich in der Lage war einiges an Mißhandlungen zu ertragen, kennzeichnen dieses Arztmikroskop.

Die ersten der beiden Ziffern der Seriennummer weisen auf das Baujahr 1968.

Und es erscheint fast wie ein Wunder, dass trotz Schmutz und Feuchtigkeit, der das Mikroskop ausgesetzt war, hat die Beleuchtung keinen Schaden genommen. Schaut man dann auf ein mikroskopisches Testpräparat – ich habe hierfür aus dem Fundus der ehemaligen Zellenlehre in Heidelberg Kieselalgenschalen der Gattung Pleurosigma verwendet – so stellt man fest, dass die Beleuchtung doch aufgrund mangelnder Helligkeit ein gewisser Schwachpunkt dieses Mikroskopes ist, den man durch Umbau auf LED-Beleuchtung allerdings recht einfach beheben kann.

Das Bild wurde „freihändig“ mit dem Handy durch ein Okular (10x) mit dem 10x Objektiv aufgenommen. Wechselt man auf das 45x Objektiv, ist die charakteristische Schalenstruktur von Pleurosigma soeben erkennbar, wenn man die Kondensorblende weit genug öffnet. Mit mehr Licht sollte sich die Abbildungsqualität noch deutlich verbessern lassen.

Weitere Informationen über ein sehr ähnliches Mikroskop finden sich unter: https://www.photoinfos.com/Mikroskope/Steindorff-01.htm

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