Um die Heizung optimal einzustellen und einen Eindruck zu bekommen, wie die Heizung modernisiert werden könnte, benötigt man viele Daten. Deshalb habe ich ein Shell Skript geschrieben, dass Temperaturen der Heizung, einiger Räume und der Außentemperatur über einen längeren Zeitraum automatisch dokumentiert.

Möglich wird das durch einen unscheinbaren USB-Stecker (Mitte, ~30€) an den viele, sehr preisgünstige Sensoren (~1€/Stück) über einfaches zweiadriges Telefonkabel angelötet werden können, die dann die Temperatur messen und direkt als Zahlenwert im Dateisystem von Linux ablegen, die Stromversorgung über den USB-Port reicht dabei als Energiequelle aus. Die Daten kann man aus dem Dateisystem auslesen und abspeichern.



Die aktuellen Daten werden dabei in einer „Round-Robin“ Datenbank konsolidiert und stehen in gemittelter Form nicht nur für Stunden, sondern auch über den Tag oder die Woche hinweg zur Verfügung. Ein Artikel bei „Heise“ über rrdtool erklärt sehr gut wie das funktioniert.
In unserer Heizung haben die Heizkörper einen gleichseitigen Anschluß und glücklicherweise handelt es sich bereits um eine Zweirohrheizung.

Bei uns sind die Anschlüsse allerdings auf der Linken Seite des Heizkörpers.


Verbaut ist bei uns eine Viessmann Litola CL Gasheizung und einem RudoCell Warmwasserspeicher. Eine temperaturgeführte Regelung ist leider nicht vorhanden und eine Nachrüstung wahrscheinlich zu teuer.
Die Duomatik könnte gegen die Vitotronic 200 Typ KO1B getauscht werden. Wichtig ist, dass ein für Litola passender Codierstecker installiert wird. Für den Litola benötigst man den Codierstecker F0, mit der Artikelnummer 7834993.
Wichtig ist, daß alle Fühler ( Außenfühler, Keselfühler, Speicherfühler vorhanden sind und die Kapillarleitung von Kesselthermostat und STB nicht geknickt oder getrennt werden).
Alternative ist u.U. ein Neugerät, beispielsweise ein Vitodens 343F von Viessmann, aber dies ist mit Modifikationen des Schornsteins und der Installation eines Kondenswasserablaufs verbunden, was zu zusätzlichen Kosten führt.
Bis auf weiteres bleibt bei uns aber die alte Anlage in Betrieb. Wichtig ist dann die umsichtige Nutzung der Thermostatventile. Dazu sagt die Verbraucherzentrale folgendes:
„Mit jedem Grad weniger können Sie ungefähr 6 % Heizenergie einsparen. Somit sind Thermostate an Heizkörpern echte Energiesparhelfer, die Klima und Konto schonen – egal ob von Hand gedreht oder automatisch programmiert.
Pro °C weniger spart man ca. 6% Heizkosten!
Ein Thermostatventil lässt nur so viel heißes Wasser in einen Heizkörper fließen, wie Sie für Ihre Wunschtemperatur benötigen. Welche Temperatur das ist, hängt von Ihrem persönlichen Empfinden und der Nutzung des Raums ab. Temperaturen zwischen 18° Celsius im Schlafzimmer und 21° Celsius im Wohnzimmer reichen meistens aus. In ungeheizten Räumen sollte die Temperatur nicht unter 16° Celsius fallen – sonst droht Feuchtigkeit an den Wänden und Schimmel.
So stellen Sie das Thermostat richtig ein: Bei einem Standard-Thermostat entspricht Stufe 2 etwa 16° Celsius, Stufe 3 etwa 20° Celsius und Stufe 4 etwa 24° Celsius.
Viele Personen drehen ihr Thermostat auf Stufe 5 – damit die Räume vermeintlich schneller warm werden. Das ist nicht notwendig: es verschwendet viel Energie und der Raum fühlt sich mit molligen 28 Grad schnell zu heiß an!“
Unsere Heizung erfüllt die Anforderungen bisher noch problemlos. Als Anhaltspunkt dafür kann die Temperatur im unbeheizten Dachgeschoß gelten, die i.d.R. deutlich über 15°C liegt. Fraglich ist, ob man so ein Einsparpotential ungenutzt läßt, wenn man keine durchgreifende Modernisierung vornimmt.
Um etwas Licht ins Dunkel zu bringen, habe ich mit ersten Versuchen begonnen, die dazu dienen sollen die Regelung der Heizung besser zu verstehen.
In der folgenden Graphik markiert der Pfeil den Zeitpunkt an dem die Regelung der LitolaCL um 7 Punkte heruntergesetzt wurde. Dies führte zu einer Verminderung der Vorlauftemperatur um ca 3-4°C. Die Zahl der Brennerphasen reduzierte sich hingegen von 16 auf 12. Rot ist der Bereich in der Graphik gekennzeichnet, der die Temperaturentwicklung nach der Umstellung der Heizung zeigt. Im Wohnzimmer kam es währenddessen zu keinerlei Problemen die Raumtemperatur oberhalb von 20°C zu halten (Thermostatventil auf 2,5) allerdings mit Besuch – Kathi, Danyar & Arvin).
