Renovieren in Wietzendorf

Mein altes Zimmer im Erdgeschoß diente in den letzten Jahren meiner Mutter als Krankenzimmer, weil von dort aus das Bad und die Terrasse gut auch mit dem Rollator erreichbar waren. Das Zimmer war aber damit prädestiniert für eine grundlegende Renovierung, da der Teppichboden potentiell als Infektionsquelle eingestuft werden mußte. Nachdem ich diesen entfernt hatte, kamen darunter die alten Holzdielen zum Vorschein, die allerdings noch vom Teppichbodenkleber und einer Ausgleichsmasse bedeckt waren. Diese Schichten habe ich mühsam per Hand und per Bandschleifer entfernt.

Holzbohlen mit Teppichbodenkle ber und Ausgleichsmasse

Denn man konnte schon schnell erahnen, dass es ein gutes Ergebnis geben würde. Nach dem Streichen, dem Abhängen der alten Gardienen und einer neuen Lampe war das Zimmer dann nicht wiederzuerkennen. Möbel aus Wuppertal und ein Teppich von Elfriede sorgten dann für einen völlig anderen Charakter.

Der Dielenboden ist fast zu schade, um ihn wieder mit Teppich abzudecken
Der Teppich von Elfriede und die Möbel von Gudrun

Der alte Stallbereich im Haus führte bei meinen Eltern ein Schattendasein, hier standen Gartenstühle und viel Gerümpel. Ein alter häßlicher Küchenschrank mußte deshalb zum Sperrmüll und nach Umorganisieren und Saubermachen zeigte sich schon, was man hier machen konnte. Dies bot auch die Möglichkeit einen Teil der Möbel aus meiner Heidelberger Wohnung, die ich im Frühjahr 2022 aufgelöst habe, hier zu integrieren.

Computerarbeitsplatz direkt neben dem Garten

Das Schlafzimmer meiner Eltern hatte sich seit 40 Jahren kaum verändert, der Raum hat aber mit der Ausrichtung nach Süden und Blick in den Garten großes Potential und reizte uns auch sehr loszulegen.

Der alte Teppichboden war furchtbar, aber glücklicherweise kam darunter nicht gleich der Estrich sondern ein Kunststoffboden, den ich als Grundlage für Ziegenhaar Teppichfliesen von Tredford nutzen konnte. Diese Art des Teppichbodens war bei uns in Göttingen schon im Flur verlegt, als wir das Haus gekauft haben und hat sich sehr gut bewährt und alle Umbauarbeiten in gutem Zustand überstanden. Da die Fliesen nicht verklebt werden müssen, ist solch ein Projekt auch für einen Laien wie mich gut zu stemmen.

Der Anfang ist besonders spannend – wie sieht das denn aus ….

Aus dem Schlafzimmer meiner Eltern, das mit seiner Ausrichtung nach Süden und zum Garten hin einer der schönsten Räume ist, haben wir so ein Wohnzimmer gemacht.

Tredford Teppichfliesen in Maisgelb schaffen eine andere Stimmung im Raum

Die Möbel sind letztlich eine Mischung aus den Wohnungen von Gudrun aus Wuppertal, von Elfriede und Magdalene aus Berenbostel und aus der ursprünglichen Wietzendorfer Einrichtung. Astrid hat dann noch Vorhänge genäht und jetzt kann man es dort schon gut aushalten.

Dann haben wir angefangen auch in der Küche einige Veränderungen vorzunehmen. Der Boiler, der in der Küche hing, war schon länger auf meiner „Abschußliste“ und ein Museumsstück. Er gehörte dazu, aber nahm eigentlich nur Platz weg über der Spüle.

Jetzt sieht es plötzlich ganz anders aus, so hatte man sich über die Jahre an den Boiler gewöhnt.

Auch das Badezimmer im Erdgeschoß wollte ich etwas verändern. Ganz zu Anfang hatte ich schon den Alibert Spiegelschrank durch einen einfachen Spiegel ersetzt. Besonders nervig war bisher auch das alte Waschbecken. Trotz seines Alters hatte es sich eigentlich gut gehalten und war nicht defekt, es war allerdings so niedrig angebracht, dass die Nutzung doch sehr unbequem war. Ich habe mich deshalb, als es bei unserem letzten Besuch zu schlechtes Wetter für Gartenarbeit war, entschlossen es durch eine andere Lösung zu ersetzen. Da das alte Becken noch keine moderne genormte Aufhängung besaß, sondern auf ein Metallgestell aufgesetzt war, konnte ich nicht auf eine Standard-Lösung zurückgreifen. Ich habe deshalb auf das alte Gestell eine Leimholzplatte aus Buche gesetzt, in diese Platte Löcher für den Abfluß und die Flexschläuche des Zulaufs gebohrt und dann eine Waschschüssel aufgesetzt.

Neuer Waschtisch auf alter Unterkonstruktion

Durch die Holzkonstruktion ist das Waschbecken nun deutlich höher, obwohl sich die Metallaufhängung nicht geändert hat. Dies hat den großen Vorteil, daß keine neuen Löcher in die Fliesen gebohrt werden mußten.